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Standardtechnik des Fällens ist eine Kombination aus Fallkerb und Fällschnitt.
Bäume werden im Allgemeinen mit der Motorsäge gefällt. Früher erfolgte das von Hand,
Vor dem ersten Schnitt ist der Baum genau zu beurteilen
(Baumansprache) - Welche Baumart? Langfaserige Baumarten wie Eichen oder Fichten haben ein anderes Fallverhalten als kurzfaserige Baumarten wie
Weymouths-Kiefer oder Buche.
- Steht der Baum gerade oder “hängt” er? Wurde er vom Wind “angeschoben” und hat daher
wenig Halt im Erdreich?
- Wenn er hängt, ist es ein “Vorhänger” oder ein “Rückhänger” ?
- Wo befindet sich die
Kronenhauptlast?
- In welche Richtung will oder muss man den Baum fallen lassen?
- Zeigt der Baum Anzeichen von Stammfäule oder
Borkenkäferbefall?
- Sind die Windverhältnisse geeignet, um Bäume generell sicher zu fällen?
- Welche Gefahren sind in unmittelbarer Nähe
zu beachten (Menschen, Tiere, Straßenverkehr, Stromleitungen, Gebäude)?
- Welche technischen Hilfsmittel sind nötig?
Je nachdem, in
welcher Richtung sich die Fällrichtung befindet und in welcher Richtung die Kronenlast zeigt, spricht man von einem Vorhänger (Hängerichtung =
Fällrichtung), einem Seitenhänger (Hängerichtung rechtwinklig versetzt zur Fällrichtung) oder einem Rückhänger (Hängerichtung entgegengesetzt der
Fällrichtung).
Auf Grund der Hängerichtung wird die Entscheidung über die Fälltechnik getroffen.
Wie sind die Windverhältnisse? Als
Faustregel gilt: Wenn sich stärkere Äste im Wind bewegen, ist die Arbeit höchst gefährlich und möglichst einzustellen. Durch zu starken Wind kann
der zu fällende Baum nicht kontrolliert fallen.
Weist der zu fällende Baum vernarbte Verletzungen oder offene Rindenstellen auf, dann ist mit
einer Kernfällung zu rechnen. Bei kernfaulen Bäumen besteht erhöhtes Fällrisiko, da der Baum durch die Fäule instabil ist.
Befinden
sich Nägel oder andere Metallgegenstände sichtbar in der Rinde, besteht die Gefahr, dass die Sägekette beim Auftreffen reißt. Sind alle Faktoren
beurteilt, kann festgelegt werden, welche technischen Hilfsmittel benötigt werden. Die Standardausrüstung bei der Fällung eines Baumes sollten
Aluminium- oder Kunststoffkeile mit einem Spalthammer, bzw. im Schwachholz ein Fällheber sein. Zur Sicherung bei Gefahrenbaumfällung
bietet sich immer ein Mehrzweckzug oder ein Seil an einem Schlepper an.
Bei Fällarbeiten in Ortsgebieten sind zudem eventuell bestehende
Baumschutzsatzungen zu beachten.
Neben der Standardfälltechnik gibt es weitere Fälltechniken wie die Fällung mit Herzschnitt (bei zu kurzer
Führungsschiene), die Haltebandfällung bei Vorhängern oder die Fällung mit Stützband bei Rückhängern.
Die Fällung
Nach dem Beischneiden der Wurzelanläufe wird mit dem Fallkerb begonnen . Der Fallkerb
Kontrolle der Fallrichtung
Der Fallkerb bestimmt die Fallrichtung des Baumes und dient dazu, ein Kippen in die gewünschte Richtung zu ermöglichen. Er besteht aus der Fallkerbsohle und dem Fallkerbdach. Grundsätzlich
sollte der Fallkerb unter der Stammwalze angelegt werden. Der Sohlenschnitt verläuft waagrecht, etwas höhenversetzt zu den ebenfalls
waagrechten Schnitten der Wurzelanläufe. Er sollte ein Fünftel bis ein Drittel des Stammdurchmessers haben. Das Fallkerbdach sollte mindestens einen
Winkel von 45° (bei Herzschnitt mindestens 60°) zur Fallkerbsohle aufweisen, um so eine ausreichend große Öffnung zu bekommen. So wird
sichergestellt, dass der Baum während des Fallens nicht zu früh mit dem Fallkerbdach auf der Fallkerbsohle „aufsitzt“ und den Stamm dadurch in
Lä ... ngsaern werden an den Enden der Sehne Einschnitte in den Stamm gemacht, um die langen äußeren Holzfasern an der Sohle
zu durchtrennen. Ziel der Splintschnitte ist es, ein seitliches Aufreißen des Stammes zu verhindern. Bei kurzfaserigen Baumarten (Buche usw.)
ist dies nicht erforderlich.
Das
Fallkerbmaul wird bei Vorhängern an der Stammseite gesägt, zu der der Baum geneigt ist und in die allein er fallen kann. Nach Anlage der Fallkerbe
und nochmaligem Überprüfen des Gefahren- und Rückzugsbereiches kann der Baum per Fällschnitt gefällt
werden.
Fällschnitt
Motorsägenschema
Schema des Fällschnitts
Der Fällschnitt wird 1/10 des Stammdurchmessers,
mindestens jedoch 3 cm oberhalb der Fallkerbsohle angesetzt. Dieser Höhenversatz wird Bruchstufe genannt.
Beim Ausführen des Fällschnittes ist
darauf zu achten, dass eine Bruchleiste von ebenfalls 1/10 des Stammdurchmesser, mindestens jedoch 3 cm Stärke zwischen der Fallkerbsehne und dem
Fällschnitt bestehen bleibt. Bruchleiste und -stufe bilden ein Scharnier, das den Baum während der Fällarbeiten hält und beim Fallen sicher
führt. Die nach der Fällung am unteren Stammende verbleibenden Reste der Bruchleiste werden “Waldbart” genannt.
Bei einem stark
nach vorne hängenden Baum lässt man auf der Rückseite des Baumes ein sogenanntes Halteband stehen. Dieses wird erst durchtrennt, wenn der
Fällschnitt ausgeführt wurde. Nach Durchtrennung des Haltebandes kommt der Baum zu Fall. Bäume werden, ausgenommen €žVorhänger, immer durch Setzen
eines Fällkeils zu Boden gebracht.
Fällhilfen
Mechanische
Fällhilfen (Fällheber) sind Hebelwerkzeuge, die den Kraftaufwand beim Ankippen des Baumes mindern. Bei stärkeren Bäumen
werden Keile (Kunststoff, Aluminium) und ein schwerer Hammer eingesetzt. Im Starkholz können hydraulische Fällhilfen zum Einsatz
kommen, um die körperliche Belastung zu minimieren.
Quelle: Wikipedia, Stand Mai 2022, Link zum Originalartikel
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